Die deutsche Sex-Studie: Sexuelle Gewohnheiten und Vorlieben in Deutschland

    Früher galt Sex und das, was im Schlafzimmer passiert, als Tabuthema. Doch dank der sozialen Medien und der fortschrittlichen Einstellung der jüngeren Generationen wird immer offener darüber gesprochen. Doch wie sieht es wirklich mit dem Sexleben der Deutschen aus? 

    Wir fanden kürzlich heraus, dass weniger als die Hälfte (46,4 %) der Deutschen mit ihrem Sexleben zufrieden sind. Mehr als ein Drittel der Männer wünschen sich sogar, mehr Sex pro Woche zu haben. 

    Wir wollten mehr über das Sexualverhalten und die Vorlieben der Deutschen herausfinden und haben deshalb 1.500 Deutsche zu diesem Thema befragt. Die Studie verrät die meist-benutzten Verhütungsmethoden in Deutschland, die beliebtesten Sex-Fantasien, sowie die größten Unsicherheiten im Bett.

    Sexuelle Gewohnheiten und Vorlieben in Deutschland

    Welche Städte sind mit ihrem Sexleben am zufriedensten?

    Insgesamt fand unsere Umfrage heraus, dass nur 46,1 % der Deutschen mit ihrem Sexleben zufrieden sind. Frauen (49,3 %) sind etwas zufriedener als Männer (43 %), doch der Unterschied ist relativ klein.

    Unter den deutschen Städten sind Einwohner in Bremen am zufriedensten mit ihrem Sexleben. 73,3 % der Bevölkerung gibt an, zufrieden zu sein, obwohl sie durchschnittlich nur 2,2 Mal pro Woche Sex haben. Im Vergleich liegt der Landesdurchschnitt bei 2,5 Mal pro Woche.

    Köln belegt den zweiten Platz, mit 55,2 %. Laut unserer Studie haben Kölner im Durchschnitt 2,6 Mal pro Woche Sex - was etwas höher als der Landesdurchschnitt ist.

    Es folgt Frankfurt am Main (48,3 %). Einwohner hier haben im Durchschnitt zweimal pro Woche Sex.

    Dortmunder und Duisburger haben mit durchschnittlich 3,1 Mal pro Woche den meisten Sex in Deutschland.

    Rang

    Stadt

    Zufriedenheit mit dem Sexleben (%)

    Durchschnittliche Anzahl an Sex pro Woche

    1Bremen73,3 %2,2
    2Köln55,2 %2,6
    3Frankfurt am Main48,3 %2,0
    4Nürnberg47,9 %2,9
    5Berlin47,7 %2,7
    6Düsseldorf47,1 %2,3
    7Hamburg46,6 %2,3
    8Dortmund45,9 %3,1
    9Dresden45,8 %2,3
    10München44,1 %2,5

    Wie lange sollte Sex dauern?

    Es gibt keine allgemeingültige „richtige“ Dauer für Sex, sie kann sich je nach Person unterscheiden. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass die Deutschen im Durchschnitt 17,9 Minuten für die ideale Dauer von Sex halten.

    Weitere Ergebnisse zeigen, dass Frauen ein kürzeres Vorspiel bevorzugen als Männer - die ideale Dauer unterscheidet sich um ganze drei Minuten (15 Minuten im Vergleich zu 18 Minuten). Der Geschlechtsverkehr selbst sollte laut Frauen ebenfalls kürzer sein. Die ideale Dauer liegt hier bei 17,2 Minuten, wobei Männer sich im Durchschnitt 20 Minuten wünschen.

    Welche Verhütungsmethoden sind in Deutschland am beliebtesten?

    Laut unserer Umfrage sind Kondome die beliebteste Verhütungsmethode in Deutschland (33,2 %), gefolgt von der Pille (18 %) und der Rauszieh-Methode (bzw. Coitus interruptus; 7 %).

    Vor allem Deutsche im Alter von 25 bis 34 Jahren verwenden die Rauszieh-Methode am häufigsten (15 %), gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen (11,7 %) und den 18- bis 24-Jährigen (9,8 %). Das ist besorgniserregend, da diese Methode keine zuverlässige Form der Verhütung ist.

    Dr. Lena Weigel von Deutsche Medz, erklärt: „Es gibt einige Gründe, warum die Rauszieh-Methode keine sichere Form der Verhütung ist. Zunächst gilt, dass Menschen Fehler machen und möglicherweise nicht rechtzeitig zurückziehen, auch wenn sie es vorhatten. Zweitens: Auch beim„richtigen Timing”, ist kein Schutz vor einer Schwangerschaft gegeben. Bereits im Lusttropfen ist Sperma vorhanden, der schon vor dem Ejakulieren freigesetzt wird , und somit zu einer Schwangerschaft führen kann.

    Zusätzlich schützt die Rauszieh-Methode nicht vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Bei langfristigen Beziehungen ist dies vielleicht kein Problem, sollte aber bei Gelegenheitssex in Betracht gezogen werden.”

    Von welchen Sex-Fantasien träumen die Deutschen?

    Grober Sex ist die beliebteste Fantasie der Deutschen. 15 % der Befragten geben zu, darüber zu fantasieren. Es folgen Analsex (13,5 %) und ein Dreier mit zwei Frauen (12,8 %). Sex in der Öffentlichkeit (12 %) und Rollenspiele (11,2 %) runden die fünf beliebtesten Sex-Fantasien ab.

    Bei Frauen ist grober Sex (16,4 %) die beliebteste Fantasie, gefolgt von Bondage oder Fesselspielen (14,1 %) und Sex mit verbundenen Augen (13,9 %). Die Umfrage zeigt: erotische Machtspiele sind bei Frauen beliebt, allerdings ist es wichtig, zwischen Fantasie und Realität zu unterscheiden und miteinander zu kommunizieren, bevor neue Praktiken ausprobiert werden. Partner und Partnerinnen sollten sich sicher fühlen und sich mitteilen, wenn es zu viel wird oder sie sich unwohl fühlen.

    Bei Männern ist ein Dreier mit zwei Frauen am beliebtesten (22,4 %), gefolgt von Analsex (20,3 %) und Sex mit einer fremden Person (14,5 %).

    Rang

    Sex-Fantasie

    % der Deutschen, die diese Fantasie haben

    1Grober Sex15 %
    2Analsex13,5 %
    3Ein Dreier mit zwei Frauen12,8 %
    4Sex in der Öffentlichkeit12 %
    5Rollenspiele11,2 %

    Welche Unsicherheiten haben die Deutschen beim Sex?

    Knapp 60 % der Deutschen geben zu, Unsicherheiten im Bett zu haben. Doch welche Besorgnisse plagen Deutsche am meisten? Unsere Ergebnisse zeigen: Viele Deutsche sorgen sich darum, nackt nicht attraktiv auszusehen (12,9 %), knapp gefolgt von der Sorge, den Partner oder die Partnerin nicht befriedigen zu können (12,4 %). Zu lange zu brauchen, um einen Orgasmus zu haben und überhaupt keinen Orgasmus haben, landen mit jeweils 11,1 % auf Platz drei.

    Welche Unsicherheiten sind bei Männern am häufigsten?

    Erektionsstörungen (16 %) zählen zu den größten Unsicherheiten bei Männern im Bett, gefolgt davon, zu schnell einen Orgasmus zu bekommen (15,5 %). 

    Wenn man öfter Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu halten, kann es sein, dass eine erektile Dysfunktion die Ursache ist - ein sehr häufiges und normales Problem. Eine englische Studie von UK Meds zeigte, dass 51 % der Männer zwischen 30 und 39 Jahren entweder selbst an Erektionsstörungen leiden oder jemanden kennen, der davon betroffen ist. Leider schämen sich viele Männer immer noch, darüber zu sprechen, obwohl es ein weit verbreitetes Leiden ist.

    „Millionen von Männern sind weltweit von Erektionsstörungen betroffen", erklärt Dr. Weigel. „Sie können durch Grunderkrankungen wie Diabetes oder Hormonstörungen, aber auch durch psychische Faktoren wie Stress oder Depressionen verursacht werden.


    „Man muss sich nicht schämen, wenn man Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu bekommen. Es gibt viele Dinge, die Sie tun können, um mit der Krankheit umzugehen, einschließlich der Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten oder rezeptfreien Tabletten. Bei Deutsche Medz bieten wir eine Vielzahl von Medikamenten gegen erektile Dysfunktion wie Viagra, Cialis und Sildaristo an.“

    Was sind die größten sexuellen Unsicherheiten bei Frauen?

    Sich im nackten Körper nicht attraktiv zu fühlen (18,5 %) ist die größte sexuelle Unsicherheit deutscher Frauen, gefolgt von entweder zu feucht oder nicht feucht genug zu sein (16,7 %). 

    Während sich viele Männer Sorgen machen, dass sie zu schnell zum Orgasmus kommen, besteht bei Frauen die Sorge, dass sie überhaupt keinen Orgasmus bekommen (15,1 %) oder zu lange dafür brauchen (14,5 %).

    Untersuchungen zeigen, dass Männer beim Sex eher zum Orgasmus kommen als Frauen - eine Studie fand heraus, dass 95 % der heterosexuellen Männer beim Sex gewöhnlich oder immer zum Orgasmus zu kommen, während es bei heterosexuellen Frauen nur 65 % sind.

    Dr. Weigel fügt hinzu: „Beim Sex kann der Druck, zum Orgasmus zu kommen, sehr groß sein, was es wiederum schwieriger machen kann, diesen Höhepunkt zu erreichen. Es ist wichtig, sich zu entspannen und zu versuchen, die Empfindungen zu genießen, anstatt sich Sorgen darüber zu machen, ob man einen Orgasmus bekommt oder nicht.

    „Sie sollten auch mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin offen darüber sprechen, denn es gibt vielleicht Dinge, die er/sie tun kann, um Ihnen zu helfen, leichter zum Orgasmus zu kommen. Wenn dies jedoch weiterhin ein Problem für Sie ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, um herauszufinden, ob es gesundheitliche Probleme gibt, die Ihnen Schwierigkeiten bereiten.

    Methodik & Quellen

    Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Umfrage von 1.510 Deutschen über 18 Jahren, die bereits Sex hatten. Die Umfrage wurde im März 2024 durchgeführt.

    Dieser Inhalt wurde medizinisch überprüft von:

    Dr Lena Weigel (PhD)

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