Alles über die Andropause: Die Wechseljahre des Mannes erklärt

    Die Andropause, auch „männliche Wechseljahre“ genannt, ist ein allmählicher Rückgang des Sexualhormons Testosteron beim Mann im Laufe des Lebens. Diese Absenkung verläuft nicht abrupt, sondern langsam und unterschiedlich stark bei den einzelnen Personen. Doch insbesondere bei Symptomen wie Antriebslosigkeit, Libidoverlust oder Stimmungsschwankungen kann dieser Prozess belastend sein. In diesem Beitrag erfahren Sie ausführlich, was sich hinter dem Begriff verbirgt, welche Symptome typisch sind, wie die Diagnose gelingt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Andropause ist kein plötzlicher Umbruch wie die weibliche Menopause, sondern beschreibt einen langsamen, altersbedingt sinkenden Testosteronspiegel.

    • Symptome: Typische Beschwerden sind sinkende Libido, erektile Dysfunktion, Abnahme von Energie und Muskelmasse, Stimmungsschwankungen sowie Konzentrationsprobleme.

    • Die Diagnose stützt sich auf eine gründliche Erfassung der Beschwerden. Dafür kommen unter anderem standardisierte Fragebögen wie AMS oder ADAM zum Einsatz. Zusätzlich wird in einer Blutuntersuchung der Testosteronspiegel gemessen.

    • Therapie beginnt meist mit Lebensstiloptimierung – Bewegung, Ernährung, Stressmanagement.

    Ein Mann hält einen weiß-lavendelfarbenen Wecker in der Hand, der 6:25 Uhr anzeigt, und sitzt auf einem Bett mit einer Decke in Waffeloptik und einer gesteppten Matratze. Das Symbolisiert die Morgenroutine und die Veränderungen im Lebensstil während der Andropause.

    Was bedeutet Andropause?

    Als Andropause wird der altersbedingte, allmähliche Rückgang des Testosteronspiegels beim Mann bezeichnet – ein schleichender Prozess, der im Gegensatz zur Menopause der Frau weder abrupt verläuft noch klar medizinisch definiert ist.

    Was verändert sich hormonell und warum?

    Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer reduzierten Aktivität der Leydig-Zellen, Veränderungen in der Regulation durch das Hypothalamus-Hypophysen-System sowie zu einem Anstieg des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG). Dadurch steht weniger freies, biologisch aktives Testosteron zur Verfügung. Dieser Prozess beginnt oft schon ab dem 35. Lebensjahr und macht sich nach und nach bemerkbar.

    Welche Symptome deuten auf eine Andropause hin?

    Typische Beschwerden sind:

    • Sexuelle Einschränkungen: geringer Libido, erektile Dysfunktion, weniger Morgenerektionen

    • Körperliche Beschwerden: Energieverlust, Muskelabbau, Gewichtszunahme

    • Psyche & Lebensqualität: Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme

    Wie sieht die medizinische Diagnostik aus?

    Zu Beginn der Diagnostik erfolgt eine Symptomerfassung – etwa mithilfe der AMS- oder ADAM-Skala. Anschließend wird der Testosteronwert im Blut bestimmt, vorzugsweise in den Morgenstunden. Bei einem auffällig niedrigen Spiegel sollte die Analyse zur Absicherung wiederholt und mögliche Einflussfaktoren wie Schlafstörungen, Medikamenteneinnahme oder Übergewicht berücksichtigt werden.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

    • Lebensstil‑Optimierung: körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung, Stressabbau, Verzicht auf Nikotin, moderater Alkoholkonsum.

    • Psychologische Unterstützung: bei psychischen Belastungen können Therapie oder Paarberatung hilfreich sein.

    • Testosteronersatztherapie (TRT): Bei einem nachgewiesenen Testosteronmangel in Kombination mit ausgeprägten Beschwerden kann eine Testosteronersatztherapie (TRT) in Erwägung gezogen werden – beispielsweise in Form von Injektionen, transdermalen Gelen oder Pflastern.

    Welche Risiken sind mit TRT verbunden?

    Eine Testosteronersatztherapie (TRT) kann zwar bei nachgewiesenem Mangel und entsprechenden Beschwerden hilfreich sein, ist jedoch mit potenziellen Risiken verbunden. So kann sie insbesondere bei Männern über 65 Jahren oder bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Blutgerinnsel erhöhen. Es ist möglich, dass sich bereits vorhandene Prostatakrebszellen unter der Hormontherapie schneller teilen. Außerdem kann der Hämatokritwert ansteigen und dadurch den Blutdruck beeinflussen. Darüber hinaus kann TRT die körpereigene Spermienproduktion beeinträchtigen, was vor allem bei bestehendem Kinderwunsch von Bedeutung ist.

    Gibt es Kritik am Begriff Andropause?

    Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie warnen vor dem Begriff „Wechseljahre des Mannes“, da die hormonelle Veränderung bei Männern anders verläuft als bei Frauen und meist symptomlos. Nur etwa 3–5 % der über 60‑Jährigen zeigen einen medizinisch relevanten Testosteronmangel.

    Warum ist das Thema (psychosozial) relevant?

    Selbst wenn der Testosteronspiegel im normalen Bereich liegt, können altersbedingte Veränderungen die Lebensqualität mindern. Typische Beispiele sind Antriebslosigkeit, Belastungen in der Partnerschaft oder persönliche Umbrüche, etwa eine Midlife-Crisis. 

    Fazit

    Im Unterschied zu den Wechseljahren verläuft die Andropause nicht als klarer Bruch, sondern als langsamer, ganz persönlicher Rückgang des Hormonspiegels. Tritt dabei ein, sollten Betroffene zuerst ihren Lebensstil anpassen. Reicht das nicht, kann eine ärztlich begleitete Testosteronbehandlung helfen. Wägen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt Nutzen und Risiken ab – insbesondere bei Herz-Kreislauf-Belastungen oder Kinderwunsch. Betroffene sollten psychische und partnerschaftliche Herausforderungen nicht unterschätzen und gegebenenfalls Unterstützung suchen.

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    Quellen:

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