Was ist Diabetes Typ 1, und was ist Typ 2?

    Wenn wir von Diabetes sprechen (in Fachkreisen Diabetes mellitus genannt), ist es wichtig zu unterscheiden, ob wir von Typ 1 oder Typ 2 sprechen. Am einfachsten ist es zu sagen, dass Typ 1 genetisch bedingt ist, wohingegen Typ 2 meist vom Lebensstil ausgelöst wird (z.B. bei Übergewicht). Es gibt jedoch noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen.

    Ursachen von Diabetes

    Typ-1-Diabetes ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei welcher der Körper seine eigenen Zellen mit Antikörpern angreift. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper das gleiche tut; bei Typ1-1-Diabetes ist es jedoch die Bauchspeicheldrüse, welche angegriffen wird. Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) wird geschädigt und kann kein Insulin mehr produzieren, welches der Körper benötigt, um den Zucker, den Sie zu sich nehmen zu verwerten und dafür zu sorgen, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu hoch wird.

    Warum sich diese Autoimmunkrankheit überhaupt entwickelt, ist nicht vollständig geklärt. Einige Erkenntnisse weisen darauf hin, dass manche Menschen eine genetische Veranlagung dazu haben, Typ-1-Diabetes zu entwickeln. Andere Ansätze sind, dass Viren die Erkrankung auslösen, oder, dass defekte Zellen im Pankreas für sie verantwortlich sind.

    Typ-2-Diabetes unterscheidet sich darin, dass es sich nicht um eine Autoimmunerkrankung handelt. Der Grund, warum die beiden Erkrankungen unter einem Überbegriff zusammengefasst werden, ist, dass beide Ihren Insulinspiegel und dadurch Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen. Während der Körper bei Typ-1-Diabetes seinen eigenen Pankreas angreift, zeichnet sich Typ-2-Diabetes dadurch aus, dass der Körper die Fähigkeit verliert, auf Insulin zu reagieren, bzw. nicht genug Insulin produzieren kann.

    Wenn der Körper eine Insulinresistenz aufbaut, muss dieser mehr Insulin produzieren, um seine Funktion weiterhin zu gewährleisten. Die Zellen im Pankreas arbeiten wie verrückt an der Herstellung von mehr Insulin. Dadurch können sie geschädigt werden, was zu einem Abfall der Insulinproduktion führt.

    Typ-2-Diabetes kann in den meisten Fällen vermieden werden, da es oft vom Lebensstil ausgelöst wird. Eine fettreiche und ballaststoffarme Ernährung, Mangel an Bewegung und Übergewicht können Typ-2-Diabetes verursachen, jedoch scheint es trotzdem eine genetische Veranlagung für die Erkrankung zu geben. Dies bedeutet, dass bestimmte Personen eine größere Wahrscheinlichkeit haben, von der Erkrankung betroffen zu sein – jedoch können Sie selbst, wenn Sie eine genetische Veranlagung haben, den Ausbruch von Typ-2-Diabetes verhindern, indem Sie gesund essen und körperlich aktiv sind.

    Symptome von Diabetes

    Die Symptome der Erkrankung sehen bei den zwei Arten von Diabetes im Prinzip gleich aus. Typische Anzeichen sind größerer Durst, verschwommenes Sehen und häufiges Wasserlassen. Der Unterschied macht sich darin bemerkbar, wie sich die Symptome entwickeln. Bei Typ-1-Diabetes setzen die Symptome oft sehr plötzlich ein und können sehr schwerwiegend sein, während die Symptome von Typ-2-Diabetes oft subtil sind und sich langsam fortentwickeln – manchmal in einem solchen Maße, dass mit Typ-2-Diabetes Erkrankte sich jahrelang nicht ihrer Erkrankung bewusst sind.

    Diagnose von Diabetes

    Aufgrund der verschiedenen Erscheinungsarten der Symptome unterscheidet sich oft auch die Art, durch welche die Diabetes-Erkrankung diagnostiziert wird.

    Typ-1-Diabetes wird aufgrund des Schweregrads der Symptome gewöhnlich sehr rasch erkannt, oft schon in der Kindheit. Type-2-Diabetes wiederum entwickelt sich oftmals später im Leben und kann meist länger dauern bis eine Diagnose gestellt wird. Da die Faktoren des Lebensstils zu der Erkrankung beitragen, ist es ungewöhnlich, dass Menschen unter 30 mit Typ-2-Diabetes diagnostiziert werden.

    Behandlung von Diabetes

    Es gibt keine allgemeine Behandlungsmethode für Diabetes. Da die zwei Typen so unterschiedlich sind, muss die Behandlung angepasst werden.

    Menschen mit Typ-1-Diabetes sind vollends auf eine äußere Insulinzufuhr angewiesen, da der Körper ständig die Pankreas-Zellen angreift. Daher wird bei dieser Erkrankung Insulin direkt ins Fettgewebe gespritzt.

    Das Leben mit Typ-1-Diabetes ist ein Drahtseilakt, bei dem Sie vorsichtig Insulin-Injektionen, Ernährung und körperliche Aktivität jonglieren. Falls Ihr Zuckerspiegel zu hoch wird, können Blutgefäße in den Augen, die Nerven und Niere geschädigt werden. Wenn Sie jedoch zu viel Insulin anwenden, ohne dies mit Ihrer Zuckeraufnahme abzugleichen, können Sie prickeln in den Lippen, vermehrtes Schwitzen oder sogar Ohnmacht verspüren.

    Menschen mit Typ-2-Diabetes sind gewöhnlich nicht von einer äußeren Insulinzufuhr abhängig. Sie müssen Ihre Erkrankung gut balancieren, um das Risiko zu senken eine der oben genannten gesundheitlichen Probleme zu entwickeln. Dies bedeutet üblicherweise, dass Sie Tabletten einnehmen müssen – es sind jedoch keine Injektionen notwendig.

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