Bekomme ich eine Glatze? Ursachen für Haarausfall bei Männern

    Ein signifikantes Segment der männlichen Bevölkerung, häufig bereits im jungen Erwachsenenalter, ist von Haarausfall betroffen. Viele Männer fragen sich daher: Werde ich eine Glatze bekommen? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen Haarausfall bei Männern haben kann, wie Sie erste Anzeichen erkennen und was Sie gegen den drohenden Haarverlust tun können.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Haarausfall bei Männern ist häufig genetisch bedingt, kann aber auch durch äußere Einflüsse oder gesundheitliche Ursachen ausgelöst werden.

    • Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern – auch bekannt als erblich bedingter Haarverlust.

    • Hormonelle Veränderungen, Stress, Mangelzustände oder Erkrankungen gehören ebenfalls zu den möglichen Gründen für Haarausfall bei Männern.

    • Frühe Anzeichen wie Geheimratsecken oder ein zurückgehender Haaransatz sollten ernst genommen werden, da frühzeitige Maßnahmen den Verlauf positiv beeinflussen können.

    • Behandlungsmöglichkeiten reichen von rezeptfreien Mitteln bis hin zu ärztlich verordneten Therapien – je nach Ursache und Stadium des Haarverlusts.

    Rückansicht eines Mannes mittleren Alters mit schütterem Haar und einer Glatze am Hinterkopf, die den männlichen Haarausfall veranschaulicht.

    Warum fallen Männern die Haare aus?

    Wenn Männer feststellen, dass sie mehr Haare verlieren als gewöhnlich, ist die Verunsicherung groß. Während es normal ist, täglich 50 bis 100 Haare zu verlieren, deutet ein deutlich verstärkter Ausfall auf eine zugrunde liegende Störung hin. Die häufigsten Gründe für Haarausfall bei Männern lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:

    1. Genetische Ursachen

    2. Hormonelle Veränderungen

    3. Äußere Einflüsse und Erkrankungen

    Was sind die häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern?

    Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

    Die androgenetische Alopezie ist die mit Abstand häufigste Form von Haarausfall bei Männern. Gemäß aktueller Studien sind im Laufe ihres Lebens rund 80 % der Männer betroffen, wobei die Symptomatik teilweise bereits ab dem 20. Lebensjahr einsetzen kann. Diese Disposition resultiert aus einer genetischen Prädisposition, die mit einer erhöhten Sensitivität der Haarfollikel gegenüber Dihydrotestosteron (DHT), einem Abbauprodukt von Testosteron, einhergeht.

    Typisch für diese Form sind:

    • Geheimratsecken

    • Zurückweichender Haaransatz

    • Lichter werdendes Haar am Oberkopf

    • Später die Ausbildung einer vollständigen Glatze 

    Die Vererbung erfolgt meist über die mütterliche Linie, ist aber nicht zwangsläufig – auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle im Verlauf.

    Hormonelle Ursachen

    Neben der genetischen Komponente spielen hormonelle Schwankungen eine zentrale Rolle. Die Beeinträchtigung des Haarwachstums durch DHT resultiert aus einer Verkürzung der Anagenphase (Wachstumsphase) sowie einer Verlängerung der Telogenphase (Ruhephase). Dadurch wachsen die Haare langsamer nach und werden mit jeder Wachstumsphase feiner, bis der Follikel ganz verkümmert.

    Hormonelle Auslöser können sein:

    • Pubertät (verstärkte Talgproduktion und Hormonumstellung)

    • Hormonelle Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenstörungen)

    • Alterungsprozesse mit natürlichem Rückgang der Testosteronproduktion

    Rückansicht eines Mannes mit ungleichmäßigem Haarausfall und kahlen Stellen auf der Kopfhaut, die Anzeichen für einen fleckigen männlichen Haarausfall aufweisen.

    Welche äußeren Faktoren können Haarausfall bei Männern fördern?

    Stress und psychische Belastungen

    Anhaltender Stress kann einen so genannten diffusen Haarausfall auslösen, bei dem das Haar gleichmäßig auf dem gesamten Kopf dünner wird. Verantwortlich dafür sind Stresshormone wie Cortisol, die den natürlichen Haarzyklus stören und dazu führen können, dass mehr Haare als üblich in die Ruhephase eintreten.

    Mangelernährung und Lebensstil

    Auch Nährstoffmängel (z. B. Eisen, Zink, Vitamin D, Biotin) sowie eine einseitige Ernährung, Rauchen oder exzessiver Alkoholkonsum beeinträchtigen die Haarfollikel nachhaltig. Besonders bei starkem oder plötzlich einsetzendem Haarausfall lohnt sich eine Blutuntersuchung zur Abklärung.

    Erkrankungen und Medikamente

    Haarausfall bei Männern kann auch durch bestimmte Erkrankungen wie:

    • Autoimmunerkrankungen (z. B. Alopecia areata)

    • Infektionen (z. B. Pilzinfektionen der Kopfhaut)

    • Chronische Krankheiten (z. B. Diabetes mellitus)

    oder als Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. Chemotherapie, Blutverdünner, Betablocker) auftreten.

    Wie erkenne ich, ob ich eine Glatze bekomme?

    Typische frühe Anzeichen für erblich bedingten Haarausfall bei Männern zeigen sich meist in Form von stärker ausgeprägten Geheimratsecken sowie zunehmend lichter werdendem Haar auf dem Scheitel oder am Oberkopf. Viele Betroffene bemerken außerdem, dass sie beim Duschen, Bürsten oder auf dem Kopfkissen deutlich mehr Haare verlieren als gewöhnlich.

    Ein Besuch beim Hausarzt oder Dermatologen schafft Klarheit. Mittels Trichoskopie (digitale Haarwurzelanalyse), Blutuntersuchungen und gegebenenfalls hormoneller Diagnostik lässt sich die Ursache präzise bestimmen.

    Was kann man gegen Haarausfall bei Männern tun?

    Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Bei erblich bedingtem Haarausfall stehen folgende Optionen zur Verfügung:

    • Minoxidil: rezeptfreies Mittel zur äußerlichen Anwendung, fördert die Durchblutung der Kopfhaut

    • Finasterid: verschreibungspflichtiges Medikament, hemmt die Umwandlung von Testosteron in DHT

    • PRP-Therapie (Eigenblutbehandlung): regt das Haarwachstum durch Wachstumsfaktoren an

    • Haartransplantation: dauerhafte Lösung bei fortgeschrittenem Haarverlust

    Bei diffusen Formen oder hormonellen Ursachen sollte die Grunderkrankung behandelt bzw. der Nährstoffmangel ausgeglichen werden. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressreduktion kann unterstützend wirken.

    Fazit

    Es ist nicht zwangsläufig gegeben, dass jeder Mann zwangsläufig eine Glatze entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich jedoch signifikant, wenn eine genetische Disposition vorliegt, beziehungsweise durch ungünstige Lebensgewohnheiten begünstigt wird. Eine frühzeitige Abklärung der Ursachen sowie die sorgfältige Prüfung individueller Therapieoptionen erweisen sich dabei als entscheidend. Durch den Einsatz moderner Therapien lässt sich der Fortschritt des Haarverlusts signifikant verlangsamen, was zugleich das individuelle Selbstbewusstsein nachhaltig stärkt.

    Wenn Sie Veränderungen an Ihrem Haar bemerken oder unsicher sind, zögern Sie nicht, medizinischen Rat einzuholen. Frühzeitiges Handeln kann den Unterschied machen.

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    Quellen:

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