Migräne-Kater: Die Postdrom-Phase einer Migräne erklärt
In diesem Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie über Migräne-Kater - auch bekannt als die Postdrom-Phase einer Migräne - wissen müssen. Wenn Sie sich nach einer Migräneattacke ausgelaugt oder „verkatert“ fühlen, könnten Sie Symptome der Postdrom-Phase erleben. Wir erklären, was diese Phase genau beinhaltet, wie lange sie typischerweise dauert, welche Symptome auftreten können und welche Behandlungsansätze es zur Linderung gibt.
Das Wichtigste in Kürze
Die Postdrom-Phase – umgangssprachlich als Migräne-Kater bekannt – ist die letzte Phase einer Migräneattacke.
Eine Migräne besteht typischerweise aus vier Phasen: der Prodromalphase (Frühwarnzeichen), der Aura-Phase (neurologische Symptome), der Schmerzphase (intensiver Kopfschmerz) und der Postdrom-Phase (Rückbildungs- und Erholungsphase) [1].
Häufige Symptome in der Postdrom-Phase sind Erschöpfung, Gliederschmerzen, Nackensteifheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsprobleme, leichter Kopfschmerz sowie Appetit- oder Stimmungsschwankungen.
Eine Heilung für die Postdrom-Symptome gibt es nicht, jedoch können Maßnahmen wie leichte Bewegung, wohltuende Speisen, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, Ruhe sowie Wärme- oder Kälteanwendungen Beschwerden lindern.
Bei leichten Beschwerden können freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen. Bei stärkeren Symptomen können verschreibungspflichtige Medikamente wie Sumatriptan oder Rizatriptan in Erwägung gezogen werden [2].
Was ist ein Migräne-Kater?
Ein Migräne-Kater – medizinisch als Postdrom-Phase bezeichnet – ist die abschließende Phase einer Migräneattacke. Er wird nicht durch Alkohol ausgelöst, doch die Symptome ähneln häufig einem klassischen Kater. Nachdem die starken Kopfschmerzen und andere Hauptsymptome wie Schwindel oder Übelkeit abgeklungen sind, kann die Postdrom-Phase einsetzen. In dieser Phase fühlen sich viele Betroffene über Stunden oder sogar Tage hinweg unwohl. Die Postdrom-Phase ist ein häufiges, wenn auch weniger bekanntes Element einer Migräne.
Welche Phasen durchläuft eine Migräne?
Prodromalphase
Die Prodromalphase ist das Frühstadium einer Migräne und gilt als Warnsignal für eine bevorstehende Attacke. Sie tritt vor den eigentlichen Hauptsymptomen wie Kopfschmerz oder Aura auf. Im Gegensatz zur Aura, die nur etwa 25–30 % der Migränepatienten betrifft, kann die Prodromalphase bei allen Betroffenen vorkommen.
Die Symptome sind oft subtil und vielfältig – dazu gehören Stimmungsschwankungen, Heißhunger, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder körperliche Beschwerden wie Nackensteifheit und Licht- oder Geräuschempfindlichkeit. Wer seine Prodromal-Symptome kennt, kann Migräneattacken frühzeitig erkennen.
Aura-Phase
Die Aura-Phase ist das zweite Stadium der Migräne und folgt auf die Prodromalphase. Sie umfasst neurologische Symptome, am häufigsten visuelle Beeinträchtigungen. Dazu zählen Lichtblitze, Zickzacklinien oder verschwommenes Sehen.
Diese Phase dauert meist nur wenige Minuten bis maximal eine Stunde. Auch wenn die plötzlichen Sehstörungen beunruhigend wirken, sind sie in der Regel ungefährlich. Rund ein Viertel der Migränepatienten erlebt diese Phase.
Schmerzphase (Migräneattacke)
Die Schmerzphase ist das dritte und intensivste Stadium einer Migräne. Hier tritt der typische pulsierende oder pochende Schmerz auf – meist einseitig, gelegentlich beidseitig. Die Schmerzintensität reicht von mittel bis stark und wird oft durch Bewegung, Licht oder Geräusche verschlimmert. Häufig kommen Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel hinzu.
Postdrom-Phase (Erholungsphase)
Die Postdrom-Phase, auch Erholungsphase genannt, ist die letzte Phase einer Migräne. Nachdem die heftigsten Symptome abgeklungen sind, fühlen sich viele Betroffene erschöpft, müde oder wie „verkatert“. Diese Phase kann Stunden oder sogar Tage andauern.
Welche Symptome treten in der Postdrom-Phase auf?
Die Beschwerden in der Postdrom-Phase sind individuell verschieden. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
Erschöpfung, Müdigkeit, allgemeine Schwäche
Glieder- oder Muskelschmerzen
Steifer Nacken
Konzentrationsstörungen („Gehirnnebel“)
Verdauungsprobleme wie Übelkeit oder Blähungen
Leichter Kopfschmerz oder Druckgefühl
Hunger- oder Durstgefühl
Stimmungsschwankungen
Interessanterweise können sich die Symptome mit denen der Prodromalphase überschneiden. So fühlen sich manche Menschen etwa vor der Migräne schlapp und danach besonders energiegeladen – oder umgekehrt.
Gehört Depression zu den Symptomen der Postdrom-Phase?
Depression an sich ist kein typisches Symptom der Postdrom-Phase, jedoch berichten viele Betroffene in dieser Zeit von gedrückter Stimmung oder emotionaler Erschöpfung. Akute depressive Episoden treten häufiger während der Schmerzphase auf. Die körperliche und emotionale Belastung durch die Migräne kann aber auch in der Erholungsphase zu einem Gefühl der Niedergeschlagenheit führen.
Wie lange dauert die Postdrom-Phase einer Migräne?
Die Dauer der Postdrom-Phase variiert stark. In den meisten Fällen hält sie einige Stunden bis etwa einen Tag an. Bei manchen Personen dauert es jedoch mehrere Tage, bis sie sich wieder vollständig normal fühlen. Die Intensität der Symptome nimmt in der Regel ab, doch der vollständige Erholungszeitraum ist individuell verschieden.
Wie lassen sich die Symptome der Postdrom-Phase lindern?
Zwar gibt es keine gezielte Heilung für die Beschwerden in der Postdrom-Phase, dennoch lassen sich viele Symptome mit einfachen Maßnahmen lindern:
Leichte Bewegung
Sanfte Aktivitäten wie Dehnübungen oder eine Massage können helfen, Spannungen zu lösen.
Wohltuende Speisen
Leichte Mahlzeiten und koffeinhaltige Getränke können hilfreich sein – allerdings ist bei Koffein Vorsicht geboten, da es Migräne auch auslösen kann. Wichtig ist, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Ruhe und Schlaf
Ausreichend Schlaf und Ruhe unterstützen den Erholungsprozess – oft ist dies die wirksamste Maßnahme.
Eisbeutel, Wärmekissen oder Wärmflaschen
Eisbeutel, Wärmekissen oder eine warme Wärmflasche können Spannungen und Schmerzen lindern.
Sich nicht unter Druck setzen
Viele Menschen ärgern sich darüber, dass sie sich auch nach dem Ende der Migräne noch nicht fit fühlen. Doch die Postdrom-Phase gehört ebenso zur Migräne – gönnen Sie sich die nötige Erholung.
Arztbesuch bei Unsicherheit
Bei anhaltenden oder besonders belastenden Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Ihr Arzt kann Ihre Symptome überwachen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Migräne-Kater?
Obwohl es keine Heilung für Migräne oder die Postdrom-Phase gibt, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die bei der Linderung der Symptome eines Migräne-Katers helfen können. Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen können wirksam sein, um allgemeine Körperschmerzen, Nackensteifheit und leichte Beschwerden während des Postdroms zu lindern.
Wenn rezeptfreie Mittel nicht ausreichen, stehen stärkere Optionen zur Verfügung, darunter verschreibungspflichtige Migränemedikamente wie Sumatriptan, Rizatriptan oder Zolmitriptan.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Medikamente zur Linderung Ihrer Migräne benötigen, ist es wichtig, Ihren Arzt oder Apotheker um weiteren Rat aufzusuchen.
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