Die besten Behandlungen und Produkte gegen Schuppenflechte auf Kopf und Haar

    Die auf der Kopfhaut auftretende Schuppenflechte, medizinisch als Psoriasis capitis bezeichnet, zählt zu den häufigsten Erscheinungsformen dieser Erkrankung. Zugleich gehört sie zu den belastendsten. Die stark juckenden, schuppigen und geröteten Hautstellen am Kopf, Haaransatz oder hinter den Ohren sind nicht nur unangenehm, sondern können auch das Selbstbewusstsein erheblich beeinträchtigen. Viele Betroffene fragen sich: Was hilft wirklich gegen Schuppenflechte auf dem Kopf?

    Es gibt zahlreiche wirksame Behandlungsmöglichkeiten, wie spezielle Shampoos, medizinische Salben und modernen Medikamente, die Schuppenflechte lindern können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Therapien und Produkte bei Kopfhautschuppenflechte am besten helfen, wie Sie die Symptome dauerhaft lindern können und worauf Sie bei der Behandlung unbedingt achten sollten.

    Das Wichtigste in Kürze

    • Kopfhautschuppenflechte ist sehr häufig: Etwa 50 bis 80 % der Menschen mit Schuppenflechte entwickeln im Laufe der Zeit auch Symptome auf der Kopfhaut.

    • Die Kombination macht's: Studien zeigen, dass die Kombination aus Kortison (z. B. Betamethason) und Vitamin-D-Abkömmlingen (z. B. Calcipotriol) am wirksamsten ist.

    • Schuppenlösung ist der erste Schritt: Bevor Wirkstoffe optimal wirken können, müssen die Schuppen zunächst mit salicylsäurehaltigen Produkten oder Harnstoff schonend gelöst werden.

    • Spezielle Shampoos sind unverzichtbar: Medizinische Shampoos mit Wirkstoffen wie Clobetasolpropionat, Salicylsäure oder Teerpräparaten bilden die Basis jeder Therapie.

    • Haarausfall ist meist vorübergehend: Zwar kann ausgeprägte Schuppenflechte zu temporärem Haarausfall führen, die Haare wachsen jedoch in der Regel nach erfolgreicher Behandlung wieder nach.

    Was ist Schuppenflechte auf der Kopfhaut und wie entsteht sie?

    Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis, ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Haut, die nicht ansteckend ist. Bei gesunden Menschen dauert dieser Zyklus etwa 28 Tage, bei Psoriasis hingegen nur vier bis fünf Tage. Die Folge: Abgestorbene Hautzellen stauen sich an der Hautoberfläche und bilden die typischen silbrig-weißen Schuppen auf geröteten, entzündeten Hautstellen.

    Auf der Kopfhaut zeigt sich die Schuppenflechte besonders häufig, da diese Region oft von Stress, mechanischer Reizung (z. B. durch Bürsten oder Föhnen) und Umwelteinflüssen betroffen ist. Die Symptome können sich auf den gesamten behaarten Kopf ausdehnen, aber auch gezielt am Haaransatz, hinter den Ohren oder im Nacken auftreten.

    Welche Symptome treten bei Kopfhautschuppenflechte auf?

    Die chronische Erkrankung äußert sich durch charakteristische Beschwerden, die von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein können:

    • Scharf abgegrenzte, gerötete Stellen: Die betroffenen Bereiche sind meist deutlich gerötet und klar von der gesunden Haut abgegrenzt.

    • Silbrig-weiße Schuppen: Auf den geröteten Stellen bilden sich dicke, silbrig glänzende Schuppen, die sich oft nur schwer entfernen lassen.

    • Starker Juckreiz: Viele Betroffene leiden unter einem intensiven Juckreiz, der den Alltag erheblich beeinträchtigen kann.

    • Hautverdickungen (Plaques): Im fortgeschrittenen Stadium können sich dicke, verhärtete Hautareale bilden.

    • Schuppenbildung am Haaransatz: Häufig sind auch die Stirn, der Bereich hinter den Ohren und der Nacken betroffen.

    Es ist wichtig zu wissen: Kopfhautschuppenflechte ist keine Folge mangelnder Hygiene und nicht ansteckend.

    Warum ist die Behandlung von Schuppenflechte am Kopf so wichtig?

    Eine frühzeitige und konsequente Behandlung der Kopfhautschuppenflechte ist aus mehreren Gründen entscheidend. Einerseits können die Symptome, vor allem der quälende Juckreiz und die sichtbaren Schuppen, die Lebensqualität stark einschränken und psychisch belasten. Andererseits kann eine starke, unbehandelte Schuppenflechte die Haarfollikel schädigen und so vorübergehenden Haarausfall auslösen.

    Zudem gilt: Je früher die Therapie beginnt, desto besser lassen sich Schübe kontrollieren und die Symptome langfristig unter Kontrolle halten. Moderne Behandlungsansätze ermöglichen es heute, die Beschwerden deutlich zu lindern und in vielen Fällen sogar Beschwerdefreiheit zu erreichen.

    Die besten Behandlungen bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut im Überblick

    Die Therapie der Kopfhautschuppenflechte erfolgt stufenweise und richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. In den meisten Fällen kommen zunächst äußerlich anzuwendende Mittel (topische Therapien) zum Einsatz. Bei mittelschweren bis schweren Verläufen oder wenn die lokale Behandlung nicht ausreichend wirkt, können zusätzlich innerliche Medikamente erforderlich sein.

    Schritt 1: Schuppen lösen – die Grundlage jeder Therapie

    Bevor die eigentlichen Wirkstoffe ihre volle Wirkung entfalten können, müssen zunächst die dicken Schuppen von der Kopfhaut entfernt werden. Dafür kommen sogenannte keratolytische (schuppenlösende) Präparate zum Einsatz:

    Salicylsäure: Der Wirkstoff zerlegt die Schuppen, sodass sie sich anschließend leichter ablösen lassen. Salicylsäure ist in speziellen Shampoos, Lösungen und Ölen erhältlich. Massieren Sie sie sanft in die Kopfhaut ein. Nach 15 bis 30 Minuten Einwirkzeit spült man es gründlich aus.

    Harnstoff (Urea): Auch Harnstoff wirkt schuppenlösend und spendet gleichzeitig Feuchtigkeit. Er ist besonders gut verträglich und eignet sich auch für empfindliche Kopfhaut.

    Wichtig: Salicylsäure sollte nicht gleichzeitig mit Vitamin-D-Präparaten angewendet werden, da sie deren Wirkung beeinträchtigen kann.

    Schritt 2: Die Entzündung stoppen – topische Kortikosteroide

    Kortison-Präparate (Kortikosteroide) gehören zu den wirksamsten Mitteln bei Schuppenflechte der Kopfhaut. Sie wirken stark entzündungshemmend, reduzieren Rötungen und lindern den Juckreiz schnell und effektiv.

    Häufig verwendete Wirkstoffe:

    • Betamethason: Eines der am häufigsten verschriebenen Kortikosteroide bei Hauterkrankungen. Verfügbar als Lösung, Schaum, Gel oder Salbe.

    • Clobetasolpropionat: Ein sehr starkes Kortikosteroid, das besonders bei hartnäckigen Fällen zum Einsatz kommt.

    Anwendung: Kortison-Präparate werden in der Regel ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Nach etwa 2 bis 4 Wochen sollte die Anwendung schrittweise reduziert werden (sogenanntes "Ausschleichen"), um Nebenwirkungen zu vermeiden.

    Wichtiger Hinweis: Eine Langzeitanwendung von Kortison kann die Haut dünner machen. Daher wird oft empfohlen, Kortison mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren oder zu wechseln.

    Schritt 3: Vitamin-D-Analoga für die Langzeitbehandlung

    Vitamin-D-Abkömmlinge wie Calcipotriol, Calcitriol oder Tacalcitol hemmen das überschießende Wachstum der Hautzellen und wirken zusätzlich entzündungshemmend. Im Gegensatz zu Kortison können sie über längere Zeiträume angewendet werden, ohne dass die Haut dünner wird.

    Vorteile:

    • Wirken gezielt gegen die übermäßige Zellteilung

    • Gut verträglich bei längerer Anwendung

    • Können vorbeugend eingesetzt werden

    Anwendung: Vitamin-D-Präparate werden meist einmal täglich aufgetragen, oft abends vor dem Schlafengehen. Die Wirkung setzt etwas verzögert ein – erste Verbesserungen sind meist nach etwa zwei Wochen sichtbar.

    Schritt 4: Die optimale Kombination – Kortison plus Vitamin D

    Studien belegen: Die Kombination eines starken Kortikosteroids wie Betamethason mit einem Vitamin-D-Analogon wie Calcipotriol wirkt besonders gut. So wirkt das Kortison schnell entzündungshemmend, während das Vitamin-D-Abkömmling das Zellwachstum langfristig bremst.

    Vorteile der Kombinationstherapie:

    • Schnellere Symptomlinderung

    • Geringeres Risiko für Kortison-Nebenwirkungen

    • Längerfristige Wirkung

    • Gut verträglich

    Solche Kombinationspräparate sind als Gel, Schaum oder Lösung erhältlich und werden in der Regel einmal täglich für einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen angewendet.

    Die besten Shampoos gegen Schuppenflechte auf der Kopfhaut

    Spezielle medizinische Shampoos sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie. Sie enthalten Wirkstoffe, die Schuppen lösen, Entzündungen hemmen und die Kopfhaut beruhigen.

    Shampoos mit Salicylsäure

    Diese Shampoos weichen die Schuppen auf und erleichtern deren Entfernung. Sie sollten 5 bis 10 Minuten einwirken, bevor sie ausgespült werden. Salicylsäurehaltige Shampoos eignen sich besonders für die Vorbehandlung, um die Kopfhaut auf weitere Therapien vorzubereiten.

    Teershampoos

    Shampoos mit Kohlenteer oder Steinkohlenteer verlangsamen das Wachstum der Hautzellen und wirken entzündungshemmend. Sie können Juckreiz reduzieren und die Schuppenbildung verringern.

    Nachteile: Teershampoos haben einen charakteristischen Geruch und können Verfärbungen verursachen. Außerdem dürfen sie in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

    Kortison-Shampoos (rezeptpflichtig)

    Shampoos mit hochdosiertem Kortikosteroid (z. B. Clobetasolpropionat) sind besonders wirksam bei hartnäckiger Kopfhautschuppenflechte. Sie werden meist einmal täglich für bis zu vier Wochen angewendet und können danach zur Erhaltungstherapie ein- bis zweimal wöchentlich genutzt werden.

    Ein Beispiel für ein wirksames Kortison-Shampoo ist Etrivex Shampoo, das den Wirkstoff Clobetasolpropionat enthält und bei Kopfhautpsoriasis verschrieben werden kann.

    Shampoos mit Zinkpyrithion

    Zinkpyrithion wirkt antimykotisch (gegen Pilze) und antibakteriell. Es kann die Symptome der Schuppenflechte lindern, ist jedoch meist weniger wirksam als Kortison- oder Teerpräparate.

    Weitere wirksame Medikamente und Therapien

    Dithranol (Cignolin)

    Dithranol ist ein traditioneller Wirkstoff, der das Zellwachstum hemmt und Entzündungen reduziert. Die Anwendung ist allerdings aufwendig, denn Dithranol färbt alles ab, das es berührt: Haut, Kleidung, Handtücher und Sanitäranlagen. Wird es jedoch korrekt angewendet, kann es sehr wirksam sein.

    Lichttherapie (UV-Therapie)

    Bei der Lichttherapie wird die Kopfhaut mit UV-B-Licht bestrahlt, was die überschießende Zellteilung verlangsamt und Entzündungen hemmt. Für die Kopfhaut gibt es spezielle UV-Kämme, die das Licht gezielt auf die betroffenen Stellen bringen.

    Vorteile:

    • Keine systemischen Nebenwirkungen

    • Kann bei hartnäckiger Kopfhautpsoriasis helfen

    • Geeignet für die Langzeittherapie

    Systemische Therapien bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte

    Wenn die lokale Behandlung nicht ausreicht oder die Schuppenflechte auch andere Körperregionen betrifft, können innerliche Medikamente erforderlich sein:

    Methotrexat: Ein bewährtes Medikament, das das Immunsystem dämpft und die Hautzellvermehrung hemmt. Es wird meist einmal wöchentlich als Tablette oder Spritze verabreicht.

    Ciclosporin: Ebenfalls immunsuppressiv wirkend, meistens für kurzzeitige Therapien bei schweren Schüben.

    Biologika: Diese modernen, gentechnisch hergestellten Medikamente greifen gezielt in das Immunsystem ein und blockieren entzündungsfördernde Botenstoffe. Sie werden entweder gespritzt oder als Infusion gegeben und haben sich als sehr wirksam erwiesen.

    Apremilast: Ein oral einzunehmender Wirkstoff, der entzündungshemmend wirkt und bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt wird.

    Was tun bei Haarausfall durch Schuppenflechte?

    Haarausfall bei Schuppenflechte entsteht meist nicht direkt durch die Erkrankung selbst, sondern durch Entzündungen und mechanische Reizungen, die zum Beispiel durch Kratzen oder das Abnehmen der Schuppen ausgelöst werden. Dicke Schuppenkrusten können zudem das Nachwachsen der Haare behindern.

    Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist der Haarausfall vorübergehend. Sobald die Entzündung abklingt und die Kopfhaut sich erholt, wachsen die Haare in der Regel wieder nach.

    Was hilft:

    • Konsequente Behandlung der Schuppenflechte

    • Vorsichtiges Entfernen der Schuppen (nicht kratzen!)

    • Sanfte Haarpflege ohne aggressive Produkte

    • Regelmäßige ärztliche Kontrollen

    Praktische Tipps für den Alltag mit Kopfhautschuppenflechte

    Haarpflege:

    • Verwenden Sie milde, pH-neutrale Shampoos ohne Duftstoffe

    • Vermeiden Sie zu heißes Föhnen

    • Verzichten Sie auf chemische Haarfarben oder Dauerwellen während akuter Schübe

    • Bürsten und kämmen Sie Ihr Haar vorsichtig

    Lebensstil:

    • Stress kann Schübe auslösen – achten Sie auf Entspannung und ausreichend Schlaf

    • Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung kann unterstützend wirken

    • Vermeiden Sie übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum

    Medikamentenanwendung:

    • Scheiteln Sie das Haar in mehreren Reihen, um das Medikament direkt auf die Kopfhaut aufzutragen

    • Lassen Sie Präparate ausreichend lange einwirken

    • Befolgen Sie die Anweisungen Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes genau

    Wann sollten Sie ärztlichen Rat einholen?

    Eine dermatologische Abklärung ist wichtig, um die Diagnose zu sichern und eine individuelle Therapie zu entwickeln. Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn:

    • Die Symptome trotz Selbstbehandlung nicht bessern oder sich verschlimmern

    • Der Juckreiz sehr stark ist und Sie nachts nicht schlafen können

    • Sie unter Haarausfall leiden

    • Die Schuppenflechte auch andere Körperstellen betrifft

    • Sie unsicher sind, welche Behandlung die richtige für Sie ist

    Fazit

    Schuppenflechte auf der Kopfhaut ist zwar eine chronische Erkrankung, lässt sich mit den richtigen Behandlungen gut kontrollieren. Die Kombination aus schuppenlösenden Präparaten, entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Kortison und Vitamin-D-Analoga sowie speziellen medizinischen Shampoos hat sich als besonders wirksam erwiesen.

    Erst nach einigen Wochen werden in der Regel erste Verbesserungen sichtbar, daher ist eine konsequente und geduldige Therapie wichtig. Für mittelschwere bis schwere Verläufe stehen heute zudem moderne systemische Therapien zur Verfügung, die gezielt in das Krankheitsgeschehen eingreifen.

    Mit der richtigen Behandlung und einer guten dermatologischen Betreuung können die meisten Betroffenen ihre Symptome deutlich lindern und ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern. Zögern Sie nicht, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Aussichten auf Erfolg.

    Quellen:

    Wir sind für Sie da

    Unser Kundendienst ist Montag bis Freitag 9 - 17 Uhr für Sie da. Falls Sie dringende medizinische Hilfe brauchen, rufen Sie bitte den ärztlichen Bereitschaftsdienst an, Tel. 116 117