Adipositas im Alter: So gefährlich ist die Situation in Deutschland

    Die Medizin spricht von Adipositas oder starkem Übergewicht, wenn Menschen einen Body-Mass-Index von 30 überschreiten. Der Body-Mass-Index selbst wird aus der Körpergröße und dem Gewicht ermittelt. Die gängige Kennzahl beschreibt also das Verhältnis. 

    Aber starkes Übergewicht ist viel mehr als nur eine Zahl – denn die Forschung ist sich einig: 

    Adipositas ist eine Erkrankung und diese Erkrankung tritt immer häufiger in Deutschland auf. In diesem Artikel folgt eine klare Analyse der Risiken für die deutsche Bevölkerung anhand von frei zugänglichen Studien.

    Ein Mann mittleren Alters mit einem überraschten Gesichtsausdruck.

    Wie verbreitet ist Adipositas in Deutschland im Allgemeinen?

    Die Gesundheit der deutschen Bevölkerung in Deutschland wird immer wieder über eine Querschnittsstudie abgefragt. Unter dem Titel „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (kurz GEDA) ist das zuletzt 2019/2020 passiert [1]. 

    Ziel ist es, den allgemeinen Gesundheitszustand über alle Altersklassen, Bildungs- und soziale Gruppen zu erfassen, um ein klares Bild für die Gesundheit der Deutschen zu bekommen. 

    In der Studie wird auch das Gewicht abgefragt – mit einem klaren Ergebnis: 

    • 46,6 % der deutschen Frauen sind übergewichtig 

    • 60,5 % der deutschen Männer sind übergewichtig 

    • 19 % beider Geschlechter sind adipös 

    Jeder Fünfte leidet also unter Adipositas und ist somit stark übergewichtig. 

    Gibt es einen Zusammenhang zwischen Alter und Gewicht?

    Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin der GEDA-Studie gibt auch sein Alter an. So ist es möglich, die Gesundheit der deutschen Bevölkerung mit dem Alter in einen Zusammenhang zu setzen. 

    Wie viele Menschen sind – nach Altersgruppen – adipös in Deutschland?

    • 10 % der Deutschen zwischen 18 und 29 Jahren.

    • 14,6 % der Deutschen zwischen 30 und 44 Jahren.

    • 22,9 % der Deutschen zwischen 45 und 65 Jahren.

    • 22,4 % der Deutschen über 65 Jahren sind adipös. 

    Zu diesem Ergebnis kommt die angeführte GEDA-Studie [1]. 

    Es gibt also einen klaren Zusammenhang zwischen dem Alter und starkem Übergewicht. Denn mit zunehmenden Alter nimmt auch das Gewicht der Deutschen zu. Adipositas ist am stärksten verbreitet unter Menschen, die über 45 Jahre alt sind. 

    Wieso ist das gefährlich für die Gesundheit der Deutschen?

    Die Stiftung Gesundheitswissen in Deutschland hat sich mit den Folgen von starkem Übergewicht (Adipositas) für die Gesundheit beschäftigt [2]. Folgende Erkrankungen betreffen Menschen mit starkem Übergewicht statistisch öfter als Menschen mit Normalgewicht: 

    • Stoffwechselerkrankungen (Diabetes Typ 2 oder Gicht)

    • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle)

    • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Kniearthrose, Hüftarthrose) 

    • Erkrankungen von Organen (Niere, Leber, Gallenblase)

    • Unfruchtbarkeit beim Mann

    • Lungenerkrankungen wie Asthma

    • Schwerer Verlauf bei Infektionskrankheiten, z. B. Covid-19 oder Grippe

    Starkes Übergewicht hat also potenziell gefährliche Folgen für den Gesundheitszustand von betroffenen Personen. 

    Fallbeispiel Typ-2-Diabetes: Was bedeutet das konkret für Sie?

    Gerne werden gesundheitliche Risiken abgetan. „Das wird mich schon nicht betreffen“ ist ein gängiger Satz, den Betroffene sagen, um das eigene Gesundheitsrisiko kleinzureden. 

    Tatsächlich handelt es sich hierbei aber um eine Vermeidungsstrategie des menschlichen Gehirns, um selbst keine (Verhaltens-)Änderungen vornehmen zu müssen. 

    Aus diesem Grund ist das gefährlich: 

    Die Stiftung Gesundheitswissen zieht die Erkrankung mit Typ-2-Diabetes als konkretes Beispiel heran [2]. 

    In einem Zeitraum von 10 Jahren erkrankt statistisch eine bestimmte Anzahl an Menschen an Typ-2-Diabetes. 

    Bei 100 Menschen mit Normalgewicht betrifft das 8 Personen. 

    Bei 100 Menschen mit Übergewicht sind es bereits 22 Personen.

    Bei 100 Menschen mit Adipositas erkranken 57 Personen an Typ-2-Diabetes.

    Die Hälfte aller Menschen, die über 10 Jahre an schwerem Übergewicht leiden, erkranken im Verlauf zusätzlich an Typ-2-Diabetes. 

    Und das ist nur ein Fallbeispiel für gesundheitliche Folgen, die direkt mit Adipositas verbunden sind. 

    Ein Apotheker und ein Patient beraten sich in einer Apotheke über ein Medikament.

    Erhöht sich Ihr Risiko zu sterben, wenn Sie unter starkem Übergewicht leiden?

    Jetzt wird es etwas ungemütlich – denn der Gedanke an den Tod ist niemals angenehm. Trotzdem müssen wir an dieser Stelle darüber sprechen, denn es hat einen wissenschaftlich fundierten Grund, weshalb Übergewicht als ernsthafte Erkrankung gilt. 

    Damit Sie einfach verstehen, wie Übergewicht mit der Gefahr zu sterben zusammenhängt, folgt die Darstellung ähnlich wie beim Fallbeispiel zu Typ-2-Diabetes. 

    Auch hier hat die Stiftung Gesundheitswissen die Aufbereitung von Gesundheitsdaten geliefert [2]. 

    In einem Zeitraum von 15 Jahren stirbt ein bestimmter Anteil der deutschen Bevölkerung. 

    Bei 100 Menschen mit Normalgewicht sterben 4. 

    Bei 100 Menschen mit Adipositas im 1. Schweregrad bereits 6.

    Bei 100 Menschen mit Adipositas im 3. Schweregrad sind es 12. 

    Umso mehr Gewicht Sie haben, umso wahrscheinlicher endet Ihr Leben früher. 

    Was können Sie tun, um Ihr Gewicht zu reduzieren?

    Wenn Sie unter starkem Übergewicht leiden, dann gibt es viele Wege, um Gewicht zu verlieren. Grob lassen sich Ihre Möglichkeiten in zwei Themenbereiche einteilen: 

    Sie können natürliche Maßnahmen ergreifen oder Sie können sich durch die Medizin unterstützen lassen. 

    Welche natürlichen Maßnahmen sind effektiv, um Ihr Körpergewicht zu senken?

    Natürliche Maßnahmen klingt etwas künstlich, aber dahinter verstecken sich alle Maßnahmen, die Sie selbst in der Hand haben. Hierzu gehören vor allem Ihre Ernährung und das Ausmaß Ihrer körperlichen Aktivität. 

    Generell gilt: Umso mehr Sie sich bewegen, umso schneller nehmen Sie ab.

    Und: Umso ausgewogener Sie sich ernähren, umso schneller nehmen Sie ab. 

    Beides erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin, weshalb sich viele Menschen oft medizinische Unterstützung holen, um ein bestimmtes Wunschgewicht leichter zu erreichen.

    Welche Medikamente unterstützen Sie dabei abzunehmen?

    In Deutschland gibt es eine Reihe von gewichtsreduzierenden Medikamenten, die von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zugelassen sind. Hierzu gehören: 

    • Wegovy (Semaglutid)

    • Mounjaro (Tirzepatid)

    • Xenical (Orlistat) 

    Wegovy ist beispielsweise ausdrücklich für das Abnehmen in Deutschland zugelassen. 

    Wie erleichtern Sie es sich, gezielt Ihr Gewicht zu reduzieren?

    Wenn Sie Ihr Gewicht reduzieren möchten, dann werden Sie die besten Ergebnisse erzielen, wenn Sie körperliche Bewegung, eine Ernährungsumstellung und medizinische Unterstützung kombinieren. 

    Studien haben gezeigt, dass Teilnehmer:innen mit Wegovy so 16–21 % ihres Körpergewichts verlieren [3].

    Hier können Sie sich umfassend über die Kombination von Sport und Wegovy und Ernährung und Wegovy informieren, um wirklich die Ergebnisse zu erzielen, die Sie erreichen möchten.

    Verwendete Quellen:

    [1] Auswertung der GEDA-Studie im Journal of Health Monitoring 2022

    [2] Folgen von Adipositas laut der Stiftung Gesundheitswissen 

    [3] Studie zum Abnehmen mit Wegovy

    Wir sind für Sie da

    Unser Kundendienst ist Montag bis Freitag 9 - 17 Uhr für Sie da. Falls Sie dringende medizinische Hilfe brauchen, rufen Sie bitte den ärztlichen Bereitschaftsdienst an, Tel. 116 117